GKV-Spitzenverband lädt rehaKIND zum Gespräch über Kinderversorgungen im Hilfsmittelverzeichnis

Häufig erlebt man, dass das Hilfsmittelverzeichnis als eine Art Positivliste für die gesetzlichen Krankenkassen gilt. Hilfsmittel, die keine HMV-Nummer haben, werden häufig abgelehnt. Dies ist zwar gesetzlich nicht korrekt, entspricht aber der gängigen Versorgungspraxis, wie uns Eltern und Fachhändler immer wieder berichten.

Umso wichtiger ist es, das Hilfsmittelverzeichnis aktuell zu haben, um ein möglichst großes Spektrum an geeigneten individuellen Hilfsmitteln dort gelistet zu haben. Dies ist ein nicht zu unterschätzender bürokratischer und finanzieller Aufwand für die Hersteller.

Regelmäßige Aktualisierung der Produktgruppen vom Gesetzgeber gefordert

Inzwischen hat der Gesetzgeber – nach einer umfangreichen „Erneuerung“ vor ein paar Jahren – dem GKV-Spitzenverband auferlegt, ALLE Produktgruppen spätestens alle fünf Jahre anzufassen und zu aktualisieren: In diesem Zuge werden alle großem Leistungserbringerverbände und Branchenverbände der jeweiligen Produktgruppen und der Bundesverband Orthopädietechnik in vielen rehaKIND relevanten PG eingeladen, das HMV durchzusehen und auf sachliche, fachliche, ggfs. auch technische Fehler und Veränderungen, Innovationen in Material und Gebrauch etc. durchzuzusehen.

In manchen Produktgruppen war rehaKIND direkt beteiligt und hat die Sicht auf Kinderhilfsmittel spezialisiert, denn dies sind besondere Produkte, die sich u.U. grundsätzlich in Wirkweise und Technik von Erwachsenenprodukten unterscheiden. Bei manchen PG wurden diese Eingaben gesehen und teilweise auch berücksichtigt, in anderen nicht.

Im vergangenen Jahr ist aufgrund technischer und Abstimmungsprobleme unsere Eingabe zur PG 18 (Rollstühle und Sitzschalenuntergestelle…) nicht rechtzeitig eingegangen und wurde nicht berücksichtigt. Dies hat nach Auffassung der rehaKIND AG für die PG 18 zu sachlichen Fehlern im HMV geführt, die wir baten, unabhängig vom regulären Überarbeitungszyklus, zu verbessern.

Erfreuliches Gespräch mit Maria Wachsmann und rehaKIND

Maria Wachsmann, Teamleiterin Hilfsmittelversorgung im GKV-Spitzenverband, hatte sich bei Übernahme ihrer Aufgabe offen gezeigt, für Diskurs und Eingaben der Hersteller zu Innovationen. So lud sie rehaKIND und drei Mitglieder der AG PG 18 zu einem 1.5stündigen Zoommeeting ein, dazu ihren Kollegen Arnd Schümann, sowie zwei bei der HMV-Überarbeitung eingebundene MD-Leiter zum Thema Hilfsmittel in Berlin und Bund, Frau Dr. Vera Vollmer und Heinrich-Josef Krein.

Unsere sehr deutlichen Änderungswünsche wurden diskutiert, erläutert und mit sehr viel Wertschätzung aufgenommen. In vielen Dingen hatten wir grundsätzlich Übereinstimmung (ICF-Nennung, Teilhabe etc.) und wir werden sicher zukünftig immer in Fortschreibungen (als „Kinderabteilung“) eingebunden, ggfs. auch in mündliche Anhörungen als Fachverband.

Eine aktive AG je nach Produktgruppen Bedarf zu bilden ist hilfreich, da müssen sich dann die betroffenen Unternehmen und ggfs. Fachhändler aus dem rehaKIND Kreis aber auch echt engagieren, denn es kann viel Arbeit sein.

rehaKIND Stellungnahme wird zukünftig eingebunden – Teilhabe mit größerem Fokus aufgenommen

Unsere Stellungnahme wird definitiv in die nächste Überarbeitung einfließen, und die Themen der Teilhabe werden mit größerem Fokus aufgenommen werden. Zur Argumentation und aktuellen Definition wurde das „bahnbrechende“ Innowalk Urteil des BSG vom 14.6.23 benannt, hier würden Behinderungsbegriffe deutlich modernisiert definiert. Auch gibt es auf der Seite des MD Bund Checklisten, die man als Argumentationsgrundlage nutzen kann.

Mit Maria Wachsmann, aber auch Frau Dr. Vollmer vom MD-Berlin Brandenburg hatten wir engagierte, zugewandte und kompetente Gesprächspartnerinnen, die immer wieder Offenheit signalisiert haben.

Eine sehr erfreuliche Entwicklung, und eine sehr gute Vorarbeit der AG. Die Änderungen zur PG 26 sind nun auch abgegeben, auch diese rehaKIND-AG steht selbstverständlich auch zu neutralen Infogesprächen bereit.